| Pages in topic: < [1 2] | Nebenberuflich übersetzen: Kleingewerbe oder nicht? Thread poster: Christopher Gabriel
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Rolf Keller
Germany
Local time: 08:41
English to German
| Was ist Steuerrecht? | Apr 19, 2016 |
Christopher Gabriel wrote:
Da ich mich allerdings auch als Übersetzer beim Landgericht vereidigen habe lassen habe ich schon 3-4 Anrufe bzgl. zu übersetzender Heiratsurkunden oder Zeugnisse bekommen. Diese habe ich bis jetzt leider immer ablehnen müssen.
Dann wird man dich bald nicht mehr anrufen. Als Selbständiger musst du notfalls auch mal eine Nacht durcharbeiten. Jedenfalls, solange die Kunden bei dir nicht Schlange stehen.
ein Kleingewerbe anzumelden
In diesem Thread habe ich nun -zigmal "Kleingewerbe" gelesen.
Fakt ist: Diese Rechtsstellung existiert überhaupt nicht, das Wort gehört in die Umgangssprache, und die eignet sich nicht zum Diskutieren juristischer Details, weil jeder die Wörter anders interpretiert.
Fakt ist: Selbständige Übersetzer sind Freiberufler, keine Gewerbetreibenden (Deswegen haben sie keinen Gewerbeschein). Das ist eine rein einkommenssteuerrechtliche Unterscheidung.
Fakt ist: Die Kleinunternehmerregelung ist eine rein umsatzsteuerrechtliche, sie gilt für Freiberufler ebenso wie für Gewerbetreibende und andere Selbstständige.
Nur dem Verständnis halber, wenn ich mich gegen ein Kleingewerbe entscheide und mir beim Finanzamt eine USt.-ID-Nummer besorge bin ich 5 Jahre an diese Entscheidung gebunden und muss am Ende jeden Jahres eine Einnahmeüberschussrechnung machen?
Fakt ist: Ob man eine USt-IdNr. hat oder nicht, das hat nichts damit zu tun, ob man die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nimmt. Hat man keine solche Nummer, dann signalisiert man potenziellen Auftraggebern ein gewisses Maß an Unprofessionalität ("Ach, der ist wohl nur Küchentischübersetzer").
Fakt ist: Wenn man Einnahmen aus selbständiger Tätigkeit irgendeiner Art hat, muss man eine Gewinnermittlung abgeben, im einfachsten Fall eine EÜR. Mit dem Umsatzsteuerrecht hat das gar nichts zu tun.
Vermutlich werde ich während dieser Zeit nicht allzu viele Sachen berufsbedingt von der Steuer absetzen können, da ich die meisten Wörterbücher die ich benötige während meines Studiums gekauft habe und diese als Werbungskosten absetzen werde.
Nur so aus Neugier: Wie viel hast du denn investiert, und wie viel glaubst du, noch investieren zu müssen? Eine Handvoll Wörterbücher ist nicht alles – es gibt noch etliches andere: Software, Büromaterial, Breitband-Internet, Beiträge (Versicherungen, Berufsverbände), Fortbildung, ...). Da kommen schnell ein paar Euro zusammen. Und – ähemm – die Anschaffung eines Büchleins mit den Kommaregeln kann übrigens auch nicht schaden.
Ich gehe für die nächsten 2-3 Jahre eher davon aus, dass ich weniger als mehr Übersetzungen anfertigen werde, aber ich wäre gerne für den Fall vorbereit mal die ein oder andere Urkunde übersetzen zu können.
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
| | | | | Ein "Kleingewerbe" ist was anderes. | Apr 19, 2016 |
Du sollst eine freiberufliche Tätigkeit bei deinem Finanzamt anmelden. Es gibt einen Formular dafür.
Auf diesem Formular sollst du nicht angeben, dass du auf die Kleinunternehmerregelung verzichten willst (Lies die Frage zweimal durch, sie ist leicht kontraintuitiv).
So hast du alles schön einfach bei der Umsatzsteuer und das kostet dir höchstens einige Hundert Euro (verloren gegangener Vorsteuer) im Jahr. Unter Umständen könnte es dir aber viellleicht sogar einen klein... See more Du sollst eine freiberufliche Tätigkeit bei deinem Finanzamt anmelden. Es gibt einen Formular dafür.
Auf diesem Formular sollst du nicht angeben, dass du auf die Kleinunternehmerregelung verzichten willst (Lies die Frage zweimal durch, sie ist leicht kontraintuitiv).
So hast du alles schön einfach bei der Umsatzsteuer und das kostet dir höchstens einige Hundert Euro (verloren gegangener Vorsteuer) im Jahr. Unter Umständen könnte es dir aber viellleicht sogar einen kleinen finanziellen Vorteil bringen.
Wenn du Geld verdienst, müsst du darauf Einkommensteuer bezahlen, von daher musst du dem Finanzamt jährlich mitteilen, wie viel Geld du durch eine selbstständige Tätigkeit verdient hast (eingenommenes Geld minus Betriebsausgaben). Theoretisch geht das formlos, aber es kann sein, dass die Finanzämter grundsätzlich die Nachreichung des EÜR-Formulars anfordern.
Eine Umsatzsteueridentifikationsnummer brauchst du nur, wenn du Kunden im Ausland hast. Die Nummer hat mit der MwSt.-Pflicht nichts zu tun. ▲ Collapse
| | | | Astel75
Germany
Local time: 08:41
German to Italian
+ ...
| Kleingewerbe hat mehr Vorteile als Nachteile | Apr 20, 2016 |
Ich sehe das so, zumindes in meinem Fall. Ich habe Kunden auch außerhalb Deutschland und für die Überweisung musste ich sowieso auch eine Umsatz-Steuer ID beantragen.
Welche Nachteile?
Zu zahlen muss man nicht mehr zahlen als derjenige, der nicht angemeldet ist. Unter 17500 braucht man nur Einnahmne-Überschuss bei der eigenen privaten Steuererklärung abzugeben und fertig.
IHK? Kosten? Welche Kosten uberhaupt? Ich mache das nebenberuflich und keiner kam zu mir, um ... See more Ich sehe das so, zumindes in meinem Fall. Ich habe Kunden auch außerhalb Deutschland und für die Überweisung musste ich sowieso auch eine Umsatz-Steuer ID beantragen.
Welche Nachteile?
Zu zahlen muss man nicht mehr zahlen als derjenige, der nicht angemeldet ist. Unter 17500 braucht man nur Einnahmne-Überschuss bei der eigenen privaten Steuererklärung abzugeben und fertig.
IHK? Kosten? Welche Kosten uberhaupt? Ich mache das nebenberuflich und keiner kam zu mir, um "andere, mir unbekannte" Ausgaben abzukassieren.
Vorteile?
Als Kleingewerbe kannst du deine Wohnung als Ausübungsort deiner freiberuflichen Tätigkeit und genug Geld sparen (einen Teil der Telefonkosten, Internet, Wohnkosten fallen unter Gewerbekosten und sparst du Steuer). Zudem kannst du alle anderen betrieblichen Ausgaben wie zB. neuer Laptop, softwares, Bücher etc., von der Steuer herabsetzen.
Dazu, falls du Kunden aus dem Ausland erwirbst, kannst du ohne zusätzliche Kosten/Schwierigkeiten eine USt-ID-Nummer beantragen.
[Edited at 2016-04-20 08:14 GMT]
[Edited at 2016-04-20 08:15 GMT] ▲ Collapse
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